… lautet der Titel einer Anthologie, die jetzt im Karin-Kramer-Verlag erschienen ist.
Kaum ein Roman, der nicht davon handelt: „Woher komme ich?“ Und: „Wohin gehe ich?“ Sei es die Bibel oder die Buddenbroocks – erzählt wird die gleiche Geschichte: die Vertreibung aus dem Paradies. Seit Menschengedenken haben sie Heimweh, lt. Brockhaus ein „durch unfreiwillige Distanz von der vertrauten Umgebung bedingtes Mangelgefühl“, und oft muss man dafür nicht einmal verreisen oder ins Exil gehen.
Um das Weh mit der Heimat geht es in dieser Anthologie, nicht um 2000 Jahre Deutschland (Varusschlacht), 60 Jahre Bundesrepublik und auch nicht um 20 Jahre Mauerfall. Für die Autorinnen und Autoren ist Heimat keine geographische Kategorie, für manchen aber das Gegenteil von Fremde und Entfremdung, die Summe der Erinnerungen aus einer Zeit des Vertrauens an einem Ort der Geborgenheit. Erinnerungen an etwas, das es vielleicht nie gegeben hat …
Einer der Herausgeber der Anthologie ist Bachmann-Preisträger Karsten Krampitz.
Ich habe für diese Anthologie einen kleinen Text beigesteuert: Großvater war kein Seeräuber – Eine Odyssee von der Sieg an die Weichsel. Hier der Anfang:
Als ich kürzlich im Kreis Krakauer Freunde auf die Frage, wo ich denn eigentlich geboren sei, wahrheitsgemäß antwortete: „Im Siegerland“, wurde mir etwas pikiert entgegnet, das müsse ich wirklich nicht betonen, dass ich im Siegerland geboren sei. Das wisse man auch so, dass Deutschland den Krieg gewonnen habe. Letztendlich und eigentlich zumindest. Ich hatte keine Lust, zum tausendsten Mal das schwierige deutsch-polnische Verhältnis zu erörtern und erklärte knapp: „Das Siegerland ist eine Provinz, die nach einem Fluss – der Sieg – benannt ist und in der Nähe von Köln liegt.“
Wie die Geschichte weitergeht: im Buch oder zum Beispiel live am Montag, 11. Januar, um 13 Uhr oder um 17.30 Uhr in Königs Wusterhausen. Die Zuhörerinnen und Zuhörer bei der Premiere am vergangenen Sonntag im wunderbaren Örtle Ödenwaldstetten haben sogar das eine oder andere Exemplar erworben … Das soll was heißen im Schwäbischen!
Es grüßt – immer noch aus dem Schwäbischen
UvS