… auch wenn Podolski den Polen eine schmerzliche Niederlage bereitet hat. Zwei Seelen, so war danach des öfteren zu hören und zu lesen, sollen in des gebürtigen Polen Brust geschlagen haben. Vielleicht hätte er, um seine Seelen in Einklang zu bringen, statt des 2:0 lieber ein Eigentor zum 1:1 schießen sollen?

Ich hab das Spiel übrigens an einem neutralen Ort verfolgt: fernab von allem deutschtümelnden Gegröle im Biergarten einer Pizzeria in der Dresdner Neustadt, dazu ein tschechisches Bier trinkend – mutterseelenallein mit meinem polnischen Fähnchen. Selten sind mir – vor allem von der Damenwelt – so viel mütterlich-mitleidig-besorgte Blicke zugeflogen. Ich hab allerdings so getan, als ob ich kein Deutsch verstehe, und mich alsbald auf den Heimweg ins Hotel begeben.

Noch ist Polen nicht verloren – die polnische Hymne:

Es grüßt, mal wieder aus Leipzig
UvS

PS: Hoffentlich kriegen heute Abend die Italiener eins auf die Mütze!

Author

…, geboren 1964 in Müsen, kooperiert als freier Autor, Rechercheur und Projektmanager mit Organisationen u.a. in Deutschland, Polen, Israel, den USA und der Ukraine. Seit über 30 Jahren beschäftigt er sich sowohl mit der jüdischen Geschichte und Kultur als auch mit den familiären, gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen der NS-Zeit auf die Gegenwart. Uwe von Seltmann ist zudem Regisseur und Co-Produzent des preisgekrönten Dokumentarfilms „Boris Dorfman – A mentsh“. Zuletzt erschien 2021 „Wir sind da!“, das offizielle Buch zum Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ (Homunculus, Erlangen).

Write A Comment